An Silvester sieht man viele Dänen von den Stühlen herunterhüpfen, jedoch ist die Frage warum?
Es ist eine feste Tradition genau um Mitternacht ins neue Jahr zu hüpfen… ob es denn über ein Seil, vom Tisch oder von einem Stuhl ist … es wird ordentlich gehüpft. Aber später mehr dazu…
Silvester beginnt um Punkt 18 Uhr mit einem Glas Champagner zur alljährlichen Rede der Königin. Diese Rede eröffnet den Abend und bringt ihn im Schwung. Nach der Rede gehen wir zum Tisch über, nur um uns mit schrägen Hüten, komischen Lätzchen oder lustigem Haarschmuck zu schmücken. Dies ist eines der seltenen Momente, wo sich Dänen überhaupt verkleiden. Aber am Silvester sieht man selbst eingefleischte Partymuffeln mit Hüten und Lätzchen. Auf dem mit Luftschlangen dekorierten Tisch warten „Tischbomben“, von denen wir gar nicht genug bekommen können. Die allerdings harmlosen „Bomben“ enthalten oft papierene Dannebrogsfähnchen und Konfettis. Das ist allerdings nur lustig an Silvester, beim Putzen weniger. Die Konfettis sind so oft klein, dass man das ganze Jahr über sanft herunterrieselnden „Erinnerungsstücke“ im Haus hat, nachdem sie sich von Ritzen etc. gelöst haben… und dabei habe ich so oft gründlich geputzt…
Das Essen, das gern mehrere Stunden dauert, endet erst um Mitternacht mit dem obligatorischen Kransekage, ein Kuchen mit mehreren übereinander gestapelten Ringen aus Marzipanteig, – und Champagner, klar.
Alle versammeln sich kurz vor Mitternacht vor dem Fernseher, um die Kopenhagener Rathausglocken um Punkt Mitternacht zu sehen und zu hören und danach andächtig die dänische Nationalhymne zu lauschen bzw. mitzusingen. Andere wiederum stellen sich kurz vor Mitternacht, z. B. auf den vorhin genannten Stühlen, um mit dem ersten Schlag der Rathausglocken zum Mitternacht regelrecht ins neue Jahr zu hüpfen.
Aber warum machen wir all das?
Die Traditionen sind teilweise sehr alt. Der Krach mit u.a. Feuerwerk stammt aus einer früheren Zeit, in der man die bösen Geister mit Lärm vertreiben wollte. Man dachte, die bösen Geister waren an den besonderen Feiertagen gefährlicher als sonst.
Die Tradition mit dem Hüpfen von Stühlen beruht jedoch auf Aberglaube. Es war wichtig, einen Übergang zwischen Altem und Neuem zu machen. Das alte Jahr darf das neue Jahr nicht „beflecken“, das neue Jahr muss ganz neu anfangen dürfen, das würde sonst Unheil bringen.
So nicht wundern, wenn Sie eines Tages zu Silvester bei jemandem privat eingeladen werden… Sie werden Einiges erleben…
Und in diesem Sinne – Frohes neues Jahr, kommen (hüpfen) Sie gut ins neue Jahr
(Bildnachweise: http://fodslawnyborg.dk/2015/12/29/godt-nytaar/, http://www.winelab.dk/artikler/opskrifter/soedt/mette_blomsterbergs_opskrift_paa_kransekagetop.html. http://koegenu.dk/details-page/news/nytaarshat-paa-uglen-herfoelge-faellesbibliotek.29442)