Ris á l’amande – der klassische Nachtisch
Der traditionelle dänische Nachtisch für Heiligabend ist Ris á l’amande aus Milchreis, verfeinert mit Schlagsahne und Vanille und evtl. gehakte Mandeln. Dazu wird Kirschsoße gereicht. Das Besondere an dem Nachtisch ist nicht der Nachtisch selbst, sondern das damit verbundene Spiel. Es wird nämlich eine geschälte Mandel im Nachtisch untergerührt und die Person, die beim Essen die Mandel bekommt, hat gewonnen. Allerdings muss der Finder bzw. die Finderin die Mandel versteckt halten und die anderen Gäste müssen erraten, wer die Mandel hat. Das kann zu recht lustigen Episoden führen, da es nicht ganz einfach ist, die Mandel versteckt im Mund zu halten. Mit vollem Munde spricht und isst es sich nun einmal nicht besonders gut. Der Finder bekommt übrigens am Ende ein kleines Geschenk, meistens ein Marzipanschweinchen oder ein Comic.
Die Tradition stammt ursprünglich aus Frankreich, wo das „Galette de Rois“ am 6. Januar gegessen wird. Hier wurde früher nach einer Bohne, „Fève“, gesucht, heute wird ein kleines Figürchen verwendet. Die Person, die die Bohne findet, wird König bzw. Königin des Tages. Früher durfte der Finder in Dänemark auch einen ganzen Tag König sein, d. h. bestimmen, oder durfte einen besonderen Wunsch äußern, der dann erfüllt werden musste. Die Tradition mit dem verfeinerten Milchreis stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Quelle: Buch; Julens hvem, hvad, hvor von 1977 (ein kleines Lexikon über Weihnachten
Bildnachweis: http://www.foodfanatic.dk/risalamande