Fasching oder „Fastelavn“, wie die Dänen es nennen

Diese Tage geht in ganz Deutschland die fünfte Jahreszeit allmählich zu Ende. Man sieht überall Kinder und Erwachsene mit bunten, gruseligen, schönen und lustigen Verkleidungen auf den Straßen. Als ich nach Deutschland kam, hatte es mich sehr überrascht, dass auch Erwachsene Fasching feiern und sich verkleiden. Es liegt sicher an meinem kulturellen Hintergrund, denn in Dänemark sind es die Kinder, die sich verkleiden und feiern.

Obwohl Dänemark und Deutschland sich in mancher Hinsicht sehr ähneln, sind viele Traditionen doch sehr unterschiedlich. Ich erinnere mich immer noch gut an meiner Kindheit mit dem Katzenschlagen („slå katten af tønden“).

Eine jahrhundertalte Tradition, die reine Tierquälerei war, und an der nur Erwachsene teilnahmen. Sinn des Katzenschlagens war, das Böse zu vertreiben. Und leider war zu damaliger Zeit die schwarze Katze ja Sinnbild des Teufels. Man steckte daher eine schwarze Katze in einem Holzfass und schlug mit einem Schläger auf das Fass, bis es zerbrach und die ziemlich mitgenommene Katze entweder aus der Stadt verjagt oder auch getötet wurde. Kurz gesagt, ziemlich grausam.

Heute geht es lustiger zu. Die Kinder schlagen hier auf ein Holzfass mit einem Bild von einer schwarzen Katze. Ziel ist hier auch das Fass zu zerschlagen, jedoch fallen dann Süßigkeiten und nicht eine Katze heraus. Das Kind, das das letzte Holzbrett abschlägt, wird Katzenkönig bzw. Katzenkönigin.

Fasching war früher in Dänemark wie schon erwähnt nur etwas für Erwachsene. Jedoch setzte die Reformation die vielen, alten Traditionen ein Ende. Andere Traditionen jedoch, wie zum Beispiel das Katzenschlagen, haben sich dann mit der Zeit so geändert, dass sie kindgerechter wurden und heute für viel Spaß sorgen.

(Bildnachweis: http://traditionstid.dk/fastelavn/hvorfor-slar-vi-katten-af-tonden/)